Im Vorstellungs­gespräch
erzählen Sie etwas über sich

Storytelling im Vorstellungsgespräch: Mit Geschichten zum Erfolg

Personalverantwortliche, Recruiter und Personalberater wissen sofort, wie ernsthaft Sie Ihre Jobsuche angehen und ob Sie sich auf ein Vorstellungsgespräch vorbereitet haben oder nicht. Wenn Sie gewappnet sind, können Sie problemlos Ihre Fähigkeiten und Kenntnisse mit den Anforderungen an die Stelle verknüpfen. Ein gutes Mittel hierfür ist Storytelling.

Beim Storytelling geht es darum, im Vorstellungsgespräch eine Geschichte zu erzählen, also die Fakten Ihres Lebenslaufs mit einem roten Faden vorzutragen. Das wirkt lebendig und interessant und Sie zeigen sich im Interview von Ihrer persönlichen Seite, denn die Aufforderung "erzählen Sie etwas über sich" wird immer kommen. Weder Arbeitgeber noch Personaldienstleister wollen von Kandidaten im Jobinterview hören, dass sich alles so ergeben habe, sie wollen mehr erfahren. Von Vorteil ist diese Herangehensweise vor allem dann, wenn Sie keinen linearen Lebenslauf haben.

Sie können beim Storytelling im Vorstellungsgespräch Beispiele aus Ihrem Arbeitsleben nennen, die für die jeweilige Branche, Firma und Position relevant sind. Zudem können Sie darlegen, weshalb Sie aufgrund Ihres derzeitigen Jobs die perfekte Besetzung für die Stelle sind. Mit anderen Worten: Sie haben viel zu erzählen, was für die ausgeschriebene Arbeitsstelle signifikant ist, und können den Personalverantwortlichen damit einen guten Einblick in Ihre Karriere gewähren. Eine gute Selbstpräsentation ist wichtig, um sich als passende Kandidatin oder als passenden Kandidat für die ausgeschriebene Stelle hervorzuheben.

Wenn Sie im Jobinterview Ihre Laufbahn beschreiben, lautet ein häufig verwendeter Begriff USP (Unique Selling Proposition) oder auch Alleinstellungsmerkmal. Basierend auf Ihren persönlichen Stärken, Qualifikationen und Erfahrungen sowie Ihrem Wert ist Ihr USP ausschlaggebend für Ihren Erfolg auf dem Stellenmarkt. Ihr USP entscheidet also, ob der Arbeitgeber Sie unter all den anderen Bewerbern für das Jobangebot berücksichtigt. Planen Sie im Bewerbungsgespräch also das Hervorheben Ihrer USPs ein.

1. Erzählen Sie etwas über sich und Ihre Geschichte

2. Verleihen Sie Ihren Antworten Struktur

3. Für jede Bewerbung einen eigenen USP

4. Übung macht den Meister

5. Seien Sie authentisch

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  2. 1. Erzählen Sie etwas über sich und Ihre Geschichte

    Im Vorstellungsgespräch erzählen Sie immer etwas über sich selbst. Falls Sie über Ihren Werdegang und Ihre Geschichte noch nicht nachgedacht haben, überlegen Sie sich zuerst, welche Fähigkeiten Sie haben. Gehen Sie dabei nach dem folgenden Muster vor:

    Kollegen fragen

    Fragen Sie aktuelle und ehemalige Kollegen, welche Begabungen sie an Ihnen schätzen. Überlegen Sie, was Sie gut können und worauf Sie stolz sind.

    In alten Bewerbungsunterlagen nachsehen

    Schauen Sie in Ihre alten Bewerbungsunterlagen und springen Sie zu den Leistungsbeurteilungen. Welche Ihrer Fähigkeiten wurden darin gelobt?

    Welche Arbeit können Sie, die kein anderer kann?

    Denken Sie an Ihren aktuellen Job. Gibt es etwas, das nur Sie können und kein anderer an Ihrem jetzigen Arbeitsplatz?

    Welche Jobs können Sie besonders gut?

    Gehen Sie jeden früheren Job durch. Welche Aufgaben und Zuständigkeiten hatten Sie? Identifizieren Sie auch hier Bereiche, in denen Sie besonders gut sind.

    Beim Vorstellungsgespräch: finden Sie Beispiele

    Untermauern Sie Ihre Stärken mit Beispielen. Eine einfache Möglichkeit dafür wäre, herauszufinden, wie viele Kosten Ihr Unternehmen durch Sie sparen konnte. Sollte das in Ihrer aktuellen Position nicht möglich sein, nennen Sie belegbare Beispiele dafür, wie Sie Ihre Fähigkeiten erfolgreich angewendet haben. Überlegen Sie sich mehrere Beispiele – im Idealfall mindestens ein Beispiel pro Fähigkeit, Erfahrung, Verantwortungsbereich und jede andere Kompetenz, mit der Sie sich hervortun.

    Blättern Sie durch ehemalige Bewerbungsschreiben

    Lesen Sie Ihre alten Bewerbungsschreiben durch. In den Anschreiben von damals finden Sie hin und wieder bereits ausformulierte Gedanken, die Sie längst wieder vergessen haben und die Sie für das Interview und Ihre Selbstpräsentation nutzen können.

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  4. 2. Verleihen Sie Ihren Antworten Struktur

    Indem Sie Ihre Antworten strukturieren, können Sie sich auf das Wesentliche konzentrieren. Gleichzeitig kommt bei Ihrem Gegenüber auch nur das an, was Sie ihm vermitteln möchten. Einleitung, Mittelteil und Schluss sind unverzichtbar. Daher sollten Sie die STAR-Technik anwenden: Beschreiben Sie die Situation, erklären Sie Ihre Aufgabe (Task), berichten Sie von Ihren Handlungen (Action) und zeigen Sie am Ende Ihre Ergebnisse (Results) auf. Hier ein Beispiel, wie Sie auf eine typische Frage im Vorstellungsgespräch mit der STAR-Methode antworten können:

    Frage:

    „Haben Sie schon einmal unter Beweis gestellt, dass Sie lösungsorientiert handeln können?“

    Antwort:

    • „Ja, als ich bei der Firma X angestellt war, war ich verantwortlich für die digitale Vermarktung des Portfolios von X-Produkten.“ (Situation)
    • „Einmal lagen die Verkaufszahlen online 25 Prozent unter dem Durchschnittswert.“ (Task)
    • „Deshalb entwarf ich für diese Produkte einen Werbebanner, der auf unserer Homepage sowie in den E-Mail-Signaturen erscheinen sollte. Außerdem habe ich die Aktivitäten im Social-Media-Bereich verstärkt, um diese Produkte noch mehr zu fördern. Ich habe interne Teams ermutigt, die entsprechenden Beiträge zu liken und zu teilen. Des Weiteren habe ich eine E-Mail-Kampagne gestartet, die an eine bestimmte Zielgruppe von Kunden gerichtet war, um diese Produkte zu bewerben.“ (Action)
    • „Schon in der kommenden Woche zeigten sich erste Auswirkungen: Die Verkaufszahlen für diese Produkte gingen online um 40 Prozent nach oben und blieben konstant auf diesem Niveau.“ (Result)

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  6. 3. Für jede Bewerbung einen eigenen USP

    Die Liste dient Ihnen als Grundlage, wenn Sie Ihren USP für die entsprechenden Stellen herausarbeiten. Bewerben Sie sich auf mehrere Stellenausschreibungen, sollten Sie sich auch immer einen passenden USP für das jeweilige Unternehmen, dessen Branche und Kultur überlegen. Darauf können Sie, während Sie im Vorstellungsgesprächs etwas über sich erzählen, jederzeit zuückgreifen und sicherstellen, dass Sie gezielt auf Fragen eingehen können und auch auf schwierige Fragen eine Antwort finden.

    Unterschätzen Sie nicht, wie wichtig ein individueller USP für jede einzelne Position ist, auf die Sie sich bewerben. Seien Sie dabei offen und ehrlich. Drücken Sie sich deutlich und ansprechend aus, damit Sie das Interesse Ihres Gegenübers wecken. Nehmen Sie ihn mit auf Ihre berufliche Reise, damit er einen guten Überblick über Ihre Fähigkeiten und Ihre Eignung für die Position bekommt.

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  8. 4. Übung macht den Meister

    Ihre Geschichte muss zwar nicht perfekt daherkommen, aber einige Probeläufe mit guten Freunden oder der Familie können nicht schaden und liefern Ihnen wertvolles Feedback. Außerdem stärken diese Übungen Ihr Selbstbewusstsein und formen Ihren individuellen Stil.

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  10. 5. Seien Sie authentisch

    Geben Sie nicht vor, jemand zu sein, der Sie gar nicht sind. Geschichten sollten authentisch sein und Ihnen helfen, Ihre Persönlichkeit zu demonstrieren – also kopieren Sie nicht den Stil eines anderen und versuchen Sie sich nicht als Komiker. Wenn Sie von Natur aus extrovertiert sind und gerne reden, dann wird Ihr Gegenüber das an Ihrer Ausdrucksweise erkennen. Sind Sie hingegen eher ein ruhigerer, etwas introvertierter Typ, müssen Sie sich nicht verbiegen. Denken Sie daran: Es ist wichtig, einen Job zu finden, der zu Ihnen passt. Präsentieren Sie sich daher auf ehrliche Art und Weise. Versuchen Sie, im Gedächtnis zu bleiben. Nur dann bekommt Ihr Interviewer ein Gefühl dafür, wie gut Sie mit Ihrer Einstellung und Persönlichkeit zum Unternehmen und zum Team passen.

    Wenn Sie die obigen Schritte befolgen, können Sie mit passenden Anekdoten das richtige Gleichgewicht finden. So treten Sie professionell auf und zeigen gleichzeitig Ihre Persönlichkeit.

Wenn Sie diese Tipps beherzigen, haben Sie eine authentische und gut strukturierte Geschichte an der Hand, mit der Sie sich von den anderen Bewerbern im Vorstellungsgespräch abheben. Nutzen Sie den Erfolg von Storytelling für Ihren eigenen beruflichen Erfolg. Auf dieser Basis wird Ihre Arbeitssuche letzten Endes erfolgreich sein.  

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Was ist ein Videointerview und welche Sonderformen gibt es?

Ein Videointerview ist eine Form des Bewerbungsgesprächs, bei dem die Bewerbenden per Videochat mit einer Personalerin oder einem Personaler kommunizieren. Das Gespräch kann in Echtzeit oder zeitversetzt stattfinden. Synonyme für das Videointerview sind unter anderem Online-Vorstellungsgespräch, Online-Interview, digitales Vorstellungsgespräch, Online-Bewerbungsgespräch, digitales Interview oder virtuelles Vorstellungsgespräch.
Beim zeitversetzten Videointerview erhalten die Bewerbenden vorab einen Fragenkatalog und haben dann eine bestimmte Zeitspanne zur Verfügung, um ihre Antworten aufzunehmen und zu übermitteln.
Eine weitere Alternative ist der Video-Pitch. Er stellt eine kurze Präsentation dar, die die Bewerberinnen und Bewerber aufnehmen und an das Unternehmen senden. Es geht darum, sich in kurzer Zeit prägnant und überzeugend vorzustellen sowie die eigenen Fähigkeiten und Erfahrungen hervorzuheben. Der Video-Pitch wird häufig als Ergänzung zu Lebenslauf und Anschreiben verwendet und kann dazu beitragen, dass Bewerberinnen und Bewerber schneller in die engere Auswahl kommen.

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