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29.01.25
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Arbeitswelt & Karriere

Initiativbewerbungen –
so überzeugen Sie auf ganzer Linie 

Mann bewirbt sich initiativ
© Shutterstock (ShotPrime Studio)

Ein Schlüssel zum Traumjob? Initiativbewerbungen! Damit heben Sie sich von der Masse ab und zeigen Engagement. Doch wie gestaltet man eine solche Bewerbung? Erfahren Sie, welche Elemente unverzichtbar sind und was Sie vermeiden sollten, um Ihre Chancen auf eine Einladung zum Vorstellungsgespräch zu maximieren.

Initiativbewerbungen sind ein hervorragender Weg, um vom sogenannten verdeckten Stellenmarkt zu profitieren – also von Positionen, die noch gar nicht offiziell ausgeschrieben sind. Diese Stellen werden oft durch interne Empfehlungen, Headhunter oder Personaldienstleister besetzt. Tatsächlich sollen bis zu 70% der offenen Positionen in Unternehmen auf diese Weise vergeben werden. Um Zugang zu diesen begehrten Jobs zu erhalten, ist Eigeninitiative gefragt. Zeigen Sie dem Unternehmen, wie Sie es voranbringen können und warum gerade Sie die perfekte Besetzung sind. Doch was genau ist eine Initiativbewerbung und wie gehen Sie dabei genau vor?
 

Was ist eine Initiativbewerbung?

Eine Initiativbewerbung ist eine proaktive Bewerbung bei einem Unternehmen, ohne dass eine konkrete Stelle ausgeschrieben ist. Das Ziel ist es, mit Ihren Qualifikationen und Fähigkeiten einen Mehrwert aufzuzeigen und eine Position zu finden, die noch gar nicht offiziell existiert.
 

Initiativbewerbung vs. Blindbewerbung 

Bei einer Initiativbewerbung steht der Mehrwert für das Unternehmen im Vordergrund. De Bewerbung ist individuell auf das Unternehmen angepasst und enthält eine persönliche Anrede. Im Gegensatz dazu ist eine Blindbewerbung nicht auf ein bestimmtes Unternehmen zugeschnitten. Sie wird mit einer allgemeinen Anrede wie „Sehr geehrte Damen und Herren“ formuliert und an mehrere Unternehmen verschickt. 
 

Erfolgschancen einer Initiativbewerbung 

Die Erfolgschancen einer Initiativbewerbung sind alles andere als gering – vorausgesetzt, sie ist gut vorbereitet und wird gezielt eingereicht. Denn gegenüber einer klassischen Bewerbung bietet sie folgende Vorteile:

  • Sie zeigen Eigeninitiative: Indem Sie Ihre Karriere selbst in die Hand nehmen, demonstrieren Sie Motivation und Engagement. Unternehmen schätzen diese proaktive Haltung und erkennen darin Ihr ernsthaftes Interesse an ihrem Geschäftsmodell und ihrer Kultur.
  • Sie heben Ihre Stärken hervor: Ohne ein festes Anforderungsprofil haben Sie die Freiheit, Ihre Qualifikationen und Stärken optimal zu präsentieren. So können Sie den Mehrwert, den Sie dem Unternehmen bieten, klar und überzeugend darstellen.
  • Sie haben keine direkte Konkurrenz: Da eine Initiativbewerbung für sich steht, gewinnen Sie die volle Aufmerksamkeit des Personalers. Sie müssen sich dadurch nicht gegen eine Vielzahl von Bewerbenden behaupten. 
  • Sie hinterlassen einen bleibenden Eindruck: Auch wenn aktuell keine passende Stelle frei ist, haben Sie durch Ihre Initiativbewerbung den ersten Kontakt zum Unternehmen hergestellt. Dies kann dazu führen, dass man sich bei zukünftigen Vakanzen, auf die Ihr Profil passt, an Sie erinnert.
     

Wo sind Initiativbewerbungen sinnvoll? – Unternehmen und Positionen 

Initiativbewerbungen haben besonders gute Erfolgsaussichten in Zukunftsbranchen und Wachstumsmärkten wie beispielsweise Green Business und Künstliche Intelligenz (KI). Auch Unternehmen, die stark vom Fachkräftemangel betroffen sind, reagieren oft positiv auf Initiativbewerbungen. Kleinunternehmen und der Mittelstand bieten gute Chancen, da sie oft nicht alle offenen Stellen ausschreiben und flexibel auf qualifizierte Bewerbungen reagieren.

Innovationsfreudige Unternehmen, wie Start-ups, sind ebenfalls offen für Initiativbewerbungen. Großkonzerne hingegen lohnt es meist nur dann anzuschreiben, wenn sie auf ihrer Website explizit darauf hinweisen, dass Initiativbewerbungen erwünscht sind. 

Initiativbewerbungen eignen sich besonders  für Führungs- und spezialisierte Fachkräfte, beispielsweise im Prozessmanagement. Aber auch Berufseinsteigende, Praktikantinnen und Praktikanten sowie Studierende können von Initiativbewerbungen profitieren. Praktika und Abschlussarbeiten (Bachelor- und Masterarbeiten) werden oft nicht direkt ausgeschrieben.
 

zwei Personen schauen auf ein Tablet

© iStock (Daria Voronchuk)
 

Worauf kommt es bei einer Initiativbewerbung an?

Fünf Tipps für eine überzeugende Initiativbewerbung 

1.    Gründliche Recherche

  • Identifizieren Sie passende Unternehmen und Positionen: Suchen Sie nach Unternehmen, die zu Ihren Qualifikationen passen und diese benötigen könnten. Überprüfen Sie die Karriereseiten der Unternehmen und vorhandene Stellenausschreibungen. Achten Sie auf aktuelle Pressemitteilungen zu neuen Standorteröffnungen oder Expansionsplänen. Nutzen Sie Ihr Netzwerk, um zusätzliche Informationen zu erhalten. Ein Blick auf Stellenangebote von Mitbewerbern in der gleichen Branche kann ebenfalls Hinweise auf aktuelle Bedarfe geben.
  • Informieren Sie sich umfassend über das Unternehmen: Recherchieren Sie gründlich über das Unternehmen, seine Werte, Kultur und aktuellen Projekte. Nutzen Sie Unternehmenswebsites, Social Media, Branchenberichte und Netzwerke wie Xing und LinkedIn, um ein detailliertes Bild zu erhalten.
  • Ermitteln Sie die aktuellen Herausforderungen des Unternehmens: Finden Sie heraus, vor welchen Herausforderungen das Unternehmen derzeit steht und wie Sie mit Ihren Fähigkeiten zur Lösung dieser Probleme beitragen können.
  • Analysieren Sie ausgeschriebene Stellenanzeigen: Untersuchen Sie die Anforderungen, die das Unternehmen in seinen Stellenanzeigen an Bewerbende stellt, um ein besseres Verständnis für die gesuchten Qualifikationen zu bekommen.

2.    Individuelle Ansprache

  • Identifizieren Sie die richtige Ansprechperson für Ihre Bewerbung. Nutzen Sie die Unternehmenswebsite, bereits ausgeschriebene Stellenangebote oder Netzwerke wie Xing und LinkedIn. Im Zweifel können Sie auch direkt im Unternehmen anrufen.
  • Ein persönlicher Kontakt zur Ansprechperson, auf den Sie sich im Anschreiben beziehen können, erhöht Ihre Erfolgschancen erheblich.

3.    Klarer Mehrwert

  • Stellen Sie in Ihrem Anschreiben klar dar, welchen Mehrwert Sie dem Unternehmen bieten können. Beziehen Sie sich auf konkrete Beispiele aus Ihrer bisherigen Berufserfahrung und zeigen Sie, wie Ihre Stärken und Fähigkeiten dem Unternehmen zugutekommen können.
  • Konzentrieren Sie sich auf zwei bis drei Hauptstärken, die für die angestrebte Position besonders relevant sind.

4.    Ansprechende Gestaltung

  • Halten Sie Ihr Anschreiben kurz und prägnant – nicht länger als eine Seite. Achten Sie auf eine klare Struktur und eine ansprechende Gestaltung Ihrer Bewerbungsunterlagen.
  • Verwenden Sie eine professionelle und dennoch persönliche Sprache, um Ihr Interesse und Ihre Motivation zu vermitteln.

5.    Nachfassen und Dranbleiben

  • Geben Sie dem Unternehmen drei bis vier Wochen Zeit, bevor Sie nachfassen. Sollte bis dahin keine Rückmeldung erfolgt sein, können Sie telefonisch oder per Mail nachfragen, ob Ihre Bewerbung angekommen ist und wann Sie mit einer Antwort rechnen können.
  • Bleiben Sie geduldig und zeigen Sie weiterhin Interesse, ohne aufdringlich zu wirken.
     

Wie schreibt man eine Initiativbewerbung?

Eine Initiativbewerbung unterscheidet sich in Erstellung und Aufbau kaum von einer normalen Bewerbung. Hier sind einige allgemeine Tipps für Anschreiben und Lebenslauf (inkl. Muster). Der Fokus sollte darauf liegen, welchen Bedarf Sie im Unternehmen mit Ihren Fähigkeiten und Soft-Skills decken können.

Betreffzeile 
Geben Sie an, dass es sich um eine Initiativbewerbung handelt, und nennen Sie die angestrebte Position, ggf. auch den Standort oder einen Bezug zu einem vorangegangenen Gespräch.

Anschreiben

  • Einleitung: Der Einleitungssatz ist entscheidend dafür, ob der Personaler die Bewerbung weiterliest oder zur Seite legt. Zeigen Sie kurz und prägnant, welchen Mehrwert Sie schaffen und warum Sie sich für dieses Unternehmen entschieden haben.
  • Hauptteil: Beschreiben Sie Ihre Qualifikationen, Erfahrungen und Stärken, die für die angestrebte Position relevant sind. Stellen Sie den Bezug zum Unternehmen und dessen Bedürfnisse her.
  • Schlussteil: Fassen Sie Ihre Motivation und den Mehrwert, den Sie bieten, noch einmal zusammen. Drücken Sie Ihre Bereitschaft für ein persönliches Gespräch aus.

Lebenslauf: Strukturieren Sie Ihren Lebenslauf klar und übersichtlich. Heben Sie relevante Erfahrungen und Qualifikationen hervor, die für die angestrebte Position von Bedeutung sind.

Hier können Sie sich einen Muster-CV und eine Checkliste zur Erstellung kostenfrei herunterladen
 

Stolperfallen bei Initiativbewerbungen - typische Fehler vermeiden

  • Fehlende Vorbereitung: Eine intensive Recherche ist essenziell für den Erfolg einer Initiativbewerbung. Stellen Sie sicher, dass Ihr Anschreiben einen klaren Bezug zum Unternehmen hat. Bewerben Sie sich nicht initiativ, wenn bereits eine ähnliche Position ausgeschrieben ist, da dies den Eindruck erwecken könnte, dass Sie sich schlecht informiert haben. Vermeiden Sie Bewerbungen bei wirtschaftlich angeschlagenen Unternehmen, es sei denn, Sie sind beispielsweise im Bereich Change Management tätig. Allgemeine Formulierungen und mangelnde Informationen über das Unternehmen und die Position können Ihre Bewerbung wie eine Blindbewerbung wirken lassen.
  • Unpersönliches Anschreiben: Vermeiden Sie allgemeine Anreden wie „Sehr geehrte Damen und Herren“. Diese wirken wenig recherchiert und austauschbar.
  • Unklare Zielsetzung: Stellen Sie klar dar, wo Sie hinwollen, was Ihre Stärken sind und welchen Mehrwert Sie bieten.
  • Mangelhafte Bewerbungsunterlagen: Achten Sie auf korrekte Rechtschreibung und Grammatik. Halten Sie Ihre Unterlagen klar und strukturiert.

Fazit: Initiativbewerbungen bieten eine hervorragende Möglichkeit, sich von der Masse abzuheben und Zugang zu Positionen zu erhalten, die noch nicht offiziell ausgeschrieben sind. Durch gründliche Vorbereitung, individuelle Ansprache und das Hervorheben Ihrer Stärken können Sie Unternehmen von Ihrem Mehrwert überzeugen. Nutzen Sie die Vorteile dieser proaktiven Bewerbungsstrategie, um Ihre Karriere selbst in die Hand zu nehmen und Ihren Traumjob zu finden.


FAQ – häufig gestellte Fragen zur Initiativbewerbung

  • Wie finde ich die richtige Ansprechperson für meine Initiativbewerbung?
    Recherchieren Sie auf der Unternehmenswebsite, LinkedIn oder anderen beruflichen Netzwerken nach den relevanten Ansprechpersonen. Im Zweifel können Sie auch direkt im Unternehmen anrufen, um diese zu erfragen.
  • Kann ich mich auch initiativ bewerben, wenn ich keinen Hinweis darauf finde, dass Initiativbewerbungen akzeptiert werden?
    Ja, Sie können sich auch initiativ bewerben, wenn es keinen expliziten Hinweis darauf gibt. Allerdings kann es insbesondere bei Großkonzernen vorkommen, dass Initiativbewerbungen unbeantwortet bleiben, wenn auf der Homepage nicht ausdrücklich darauf hingewiesen wird, dass solche Bewerbungen akzeptiert werden. Im Zweifel können Sie direkt im Unternehmen anrufen und nachfragen.
  • Kann ich mich auf mehrere Positionen bei demselben Unternehmen bewerben?
    Ja, das ist durchaus möglich, wenn Sie Ihren Nutzen an verschiedenen Stellen sehen. Achten Sie darauf, dass Ihre Motivation konsistent und deutlich bleibt und sich nicht widerspricht.
  • Kann ich mich mehrfach initiativ bei demselben Unternehmen bewerben?
    Ja, wenn sich Ihre Qualifikationen oder die Unternehmenssituation geändert haben, können Sie sich erneut initiativ bewerben. Achten Sie darauf, Ihre Bewerbung entsprechend anzupassen.
  • Wie wichtig ist das Anschreiben bei einer Initiativbewerbung?
    Das Anschreiben ist essenziell bei einer Initiativbewerbung. Während es bei Kurzbewerbungen weggelassen werden kann, ist es bei dieser Art der Bewerbung das Kernelement, um Ihre Motivation darzulegen.
  • Wie lange sollte mein Anschreiben für eine Initiativbewerbung sein?
    Ihr Anschreiben sollte nicht länger als eine Seite sein. Es ist wichtig, prägnant zu formulieren, um das Interesse des Personalers oder der Personalerin zu wecken.
  • Sollte ich in meiner Initiativbewerbung Gehaltsvorstellungen angeben?
    Gehaltsvorstellungen sind nur dann erforderlich, wenn sie auch tatsächlich im Stellenangebot erfragt werden. Bei einer Initiativbewerbung kann es sinnvoll sein, darauf zu verzichten bzw. sich auf eine Spanne festzulegen. Ansonsten besteht die Gefahr, dass man sich unter Wert verkauft oder das Unternehmen abschreckt.
  • Auf was muss ich bei Online-Bewerbungsplattformen der Unternehmen achten?
    Gerade wenn Unternehmen technische Möglichkeiten nutzen, um Bewerbungen zu selektieren, ist es wichtig, die richtigen Keywords (CV-Parsing) in Ihren Unterlagen zu verwenden. Falls Sie mehr dazu erfahren möchten, können Sie unsere kostenfreien Karriereservices in Anspruch nehmen. 
  • Wie kann ich sicherstellen, dass meine Initiativbewerbung nicht im Spam-Ordner landet?
    Verwenden Sie eine professionelle E-Mail-Adresse und vermeiden Sie Anhänge mit ungewöhnlichen Dateiformaten. Es kann auch hilfreich sein, die Ansprechperson vorab über LinkedIn zu kontaktieren.
  • Was mache ich, wenn ich keine Rückmeldung auf meine Initiativbewerbung erhalte?
    Nach etwa drei bis vier Wochen können Sie telefonisch oder per E-Mail nachfragen, ob Ihre Bewerbung angekommen ist und wann Sie mit einer Antwort rechnen dürfen.
  • Kann ich mich auch für einen Quereinstieg initiativ bewerben?
    Ja, je nach angestrebter Stelle (bspw. Einstiegsposition) ist das durchaus möglich. Hier ist es wichtig, den Fokus auf Soft Skills zu legen und deutlich zu machen, dass Sie einen klaren Karrierewunsch haben.
  • Wie hoch sind die Chancen bei einer Initiativbewerbung? 
    Der Erfolg auf eine positive Rückmeldung hängt von mehreren Faktoren ab, zum Beispiel der gewünschten Position, dem Unternehmen und ihren Qualifikationen und ob ein tatsächlicher Bedarf vorhanden ist.
  • Wie kann ich meine Chancen auf eine positive Rückmeldung erhöhen?
    Ein persönlicher Bezug zur Ansprechperson macht immer einen guten Eindruck. Ein vorangegangener Kontakt über eine Jobmesse, Social Media oder telefonisch kann hilfreich sein. So ist die Ansprechperson auf Ihre Bewerbung vorbereitet und hat durch den Kontakt schon einen ersten Eindruck von Ihnen gewinnen können.
     

Weiterführende Links:

Weitere Karrieretipps finden Sie hier: Unsere Karriere-Welt | Hays. 

Nutzen Sie unseren kostenfreien Karriere-Service, wenn sie Hilfe bei der Erstellung Ihrer Bewerbungsunterlagen benötigen oder sich mit unserem Expertenteam zu Karrierefragen austauschen möchten: Bewerbungstraining kostenlos - Karriere-Service | Hays

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Katrin Kühner
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