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23.12.22
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Arbeitswelt & Karriere

Was verdienst denn du so? Gehaltstransparenz bei Hays

Katharina Hain
© Hays
"Über Geld spricht man nicht!", heißt es im Volksmund. Wirklich nicht? Katharina Hain, Head of Talent Marketing & Federal Partners, ist da anderer Meinung. Im "Share the best"-Podcast des Top Employers Institute spricht sie zum Thema Gehaltstransparenz in Zeiten des Fachkräftemangels.

In Zeiten des Fachkräftemangels rücken die Themen Gehalt und Gehaltstransparenz immer stärker in den Fokus von Unternehmen. Katharina Hain spricht mit Podcast-Moderator Patrik Rendel über ihre persönliche Sicht auf das Thema. Sie erklärt, warum zwischen Person und Stelle unterschieden werden muss und gibt Tipps, was Unternehmen und Bewerbende bezüglich Gehaltstransparenz beachten sollten.

Herzlich willkommen zum Podcast „Share the best“ vom Top Employers Institute. Heute darf ich Katharina Hain, Head of Talent Marketing & Federal Partners bei Hays, als Gast begrüßen. Katharina, du bist seit 15 Jahren bei Hays, hast, wie vermutlich in der Branche üblich, im Recruiting angefangen, und bist jetzt in deiner aktuellen Position in diesem Podcast gelandet. Ich freue mich sehr, dass wir heute miteinander sprechen.

Ich freue mich auch, vielen Dank für die Einladung.

Heute wollen wir über das Thema Gehalt und Gehaltstransparenz sprechen, und zwar sowohl intern bei Hays als ausgezeichnetem Top Employer, als auch bei euren Dienstleistungen und Services, gerade in Bezug auf Stellenausschreibungen und Bewerbungen. Vielleicht steigen wir trotzdem erst einmal einen Schritt vorher ins Gespräch ein. Bei meiner Vorbereitung auf den Podcast habe ich darüber nachgedacht, dass Gehalt und Gehaltstransparenz auch im privaten Bereich schwierige Themen sein können. Wie ist dein Eindruck dazu?

Natürlich kenne auch ich es aus meinem privaten Familien- und Freundeskreis, dass es viele Menschen gibt, die ungern über ihr Gehalt sprechen. Ich glaube, das ist ganz normal. Es geht dabei ja nicht nur um das Gehalt, sondern das Reden über Geld an sich ist hierzulande immer noch tendenziell ein Tabuthema.

Mitarbeitende sprechen über ihren Gehalt© Getty Images (Image Source)

Das stimmt. Tatsächlich habe ich lange Zeit gedacht, das wäre ein typisch deutsches Thema. Durch meine langjährige Tätigkeit beim niederländischen Unternehmen Top Employers Institute habe ich aber festgestellt, dass das durchaus ein internationales Thema ist. Wie ist denn hier deine Erfahrung, spricht man zum Beispiel in Kanada anders über Geld oder ist das global das gleiche Thema?

Ich glaube, dass es tatsächlich sehr darauf ankommt, in welchem Berufsfeld man sich bewegt. Wenn du zum Beispiel mit Freelancern über unterschiedliche Projekte sprichst, spielen die Stundensätze eine ganz andere Rolle als im festangestellten Umfeld. Aber ja, über Geld zu reden, beispielsweise auch im Sinne von um Geld bitten, weil man Freunden und Freundinnen etwas ausgelegt hat und da noch etwas fehlt, darüber wird international ungern gesprochen. Meiner Erfahrung nach ist das in Kanada oder Frankeich ähnlich zu dem, wie ich es auch hier in Deutschland erlebe. Das ist meines Erachtens einfach menschlich.

Wenn ich an meine Karriere zurückdenke, dann ist der wohl letzte Moment, in dem man ganz offen miteinander über das Thema Gehalt gesprochen hat, das Ende des Studiums, als es um die Einstiegsgehälter ging. Danach hat man vielleicht noch über Benefits oder eine prozentuelle Erhöhung gesprochen, aber nicht mehr über die Gehälter an sich. Dieses Verhalten erleben wir auch intern in Unternehmen. Bevor wir darüber sprechen, kannst du uns kurz Hays als Unternehmen vorstellen, sodass jeder der Zuhörenden weiß, wie ihr arbeitet und aufgestellt seid?

Natürlich sind wir bei Hays relativ komplex aufgestellt und bieten eine große Auswahl an Services und Beratung an, daher halte ich die Vorstellung kurz. Hays kommt aus dem Personaldienstleistungsbereich, und das Recruiting, also das passgenaue Zusammenbringen von Unternehmen und Fachkräften, ist noch immer ein großer Tätigkeitsbereich bei uns. Daneben haben wir mittlerweile aber auch viele Beratungsangebote, unsere Advisory Services, im Portfolio.

Vielen Dank für die kurze Vorstellung. Springen wir ins Thema Gehaltstransparenz: Wir hatten ja gerade schon festgehalten, dass es hier zwei unterschiedliche Bereiche gibt, zum einen die unternehmensinterne Sicht und zum anderen die Position eines Bewerbenden. Fangen wir einmal mit dem internen Bereich an, was heißt Gehaltstransparenz im Unternehmen für dich?

Diesen Bereich genauer zu beleuchten, finde ich sehr wichtig, denn Gehaltstransparenz kann zum Beispiel bedeuten, auf den Cent genau zu wissen, was mein Kollege oder meine Kollegin verdient. Diese Art der Transparenz muss es für mich aber gar nicht sein, sondern für mich bedeutet eine sinnvolle Gehaltstransparenz zu wissen, wie meine Stelle im Gesamtkontext des Unternehmens eingeordnet ist. Dabei geht es explizit um eine Bewertung der Stelle, nicht der dazugehörigen Person. Die Verknüpfung von Person und Stelle, und damit die Verknüpfung des Selbstwerts mit dem Gehalt, ist vielleicht auch ein Grund, warum viele Menschen so ungern über Gehälter sprechen. Deswegen bedeutet Gehaltstransparenz nach innen für mich die klare Kommunikation von Gehaltsbändern oder Gehaltsspannen in bestimmten Bereichen oder für bestimmte Stellen, ähnlich wie auch in tarifgebundenen Unternehmen. Das genaue Gehalt innerhalb eines Gehaltsbands hängt dann ja noch von ganz vielen anderen Faktoren ab.

Hier zur kompletten Folge des Podcasts

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