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17.01.24
17.01.24
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Arbeitswelt & Karriere

Das sind die sechs Arbeitstrends für 2024

Man steht im Besprechungsraum um denkt über die Arbeitstrends 2024 nach
Getty Images (Klaus Vedfelt)
Unternehmen kämpfen darum, ihre Produktivität zu steigern und ihr Wachstum in einem schwierigen wirtschaftlichen Umfeld zu sichern. Sie müssen aber auch die Zukunft im Auge behalten und verstehen, wie das Jahr 2024 ihre Personalstrategie beeinflussen wird. Bei so viel „Lärm“ kann es schwierig sein, den „Hype“ von dem zu unterscheiden, was wirklich wichtig ist. Damit Sie Ihren Fokus auf die wirklich wichtigen Dinge setzen können, haben wir sechs Schlüsselbereiche identifiziert, die Sie im kommenden Jahr auf dem Radar haben sollten.

Trend 1: Stärkung der Talentnetzwerke durch den Skills-first-Ansatz

Im Jahr 2024 wird der Fachkräftemangel weiterhin eine ernsthafte Herausforderung darstellen und die Nachfrage nach Fachkräften in den Bereichen Digitalisierung, Umwelt und Gesundheit wird weiter steigen. In der Tat sehen 62 % der leitenden Entscheidungsträger weltweit den Mangel an Personal mit IT-Kenntnissen als eine der größten Bedrohungen für ihr Unternehmen an1, und unter den momentanen Umständen bedeutet dies, dass sich die Einstellungsstrategien deutlich ändern müssen.

Wenn Unternehmen weiterhin ausschließlich auf der Grundlage traditioneller Kriterien (wie formale Ausbildung, Studienabschlüsse und einschlägige Erfahrung) einstellen, werden sie dem hart umkämpften Arbeitsmarkt ausgeliefert sein und können ihre Ziele nicht erreichen.

Im kommenden Jahr werden Skills wichtiger sein als Erfahrung; 75 % der Personalverantwortlichen sagen voraus, dass die kompetenzbasierte Rekrutierung zu einer der wichtigsten Prioritäten ihres Unternehmens wird2. Und damit wird auch der dringend benötigte Zugang zu einem breiteren, vielfältigeren Pool von Arbeitskräften möglich. In der Praxis bedeutet die Umsetzung eines Skills-first-Ansatzes:

  • Definition und Zuordnung von Fähigkeiten durch Ermittlung der wichtigsten technischen Skills, die in Ihrem Unternehmen benötigt werden;
  • Etablierung definierter Karrierepfade und Lernwege auf der Grundlage von Skill Gaps, nicht von Rollen;
  • Gestaltung gezielter Lernmaßnahmen, einschließlich formaler Schulungen, Erfahrungsaustausch und Mentoring/Peer Learning sowie
  • Ermöglichung von internen Wechseln durch interne Veröffentlichung von Schlüsselpositionen.3

 

Trend 2: Ausgewogenheit zwischen Mensch und Technik

2023 war das Jahr bahnbrechender Technologien. Generative KI hat mit voller Wucht in unseren Büroalltag Einzug gehalten. ChatGPT schrieb Geschichte als die am schnellsten wachsende Verbraucheranwendung mit 100 Millionen aktiven Usern in den ersten zwei Monaten.4

Die Technologien entwickeln sich so schnell, dass sie die derzeitigen Arbeitsweisen innerhalb nur weniger Monate völlig verändern könnten. Im Jahr 2024 wird KI einen weiteren Sprung nach vorn machen und alles – von immersiven Interviews bis hin zum Verfassen von Stellenbeschreibungen – unterstützen; und die Unternehmen sind bestrebt, dieses Potenzial in alle Arbeitsabläufe einzubinden.

„In Anbetracht der wachsenden Möglichkeiten zur Erledigung von Aufgaben aller Art ist es nicht verwunderlich, dass die Unternehmen das Potenzial der KI nutzen wollen“, so Christiaan Cumine, Chief Product Officer bei Hays.

Inmitten all der Aufregung um die Schließung von Qualifikationslücken und der Steigerung der Produktivität müssen Unternehmen sicherstellen, dass KI (und Technologie im Allgemeinen) sinnvoll genutzt und von den Mitarbeitenden als Hilfe und nicht als Bedrohung angesehen wird. Unternehmen müssen ein Ökosystem aufbauen, in dem eine Balance zwischen den Verheißungen von KI und einer People-First-Kultur gefunden wird. Für Christiaan bedeutet dies, dass Unternehmen ihre Geschäftsziele verstehen und ihre Daten auf Vordermann bringen müssen. Erst dann kann die KI-Strategie mit den eigenen Zielen in Einklang gebracht werden.

Die Gesetzgebung muss im Bereich der KI noch mit der Innovation Schritt halten, doch in den nächsten Jahren werden wir eine Zunahme an Verbraucherschutzgesetzen erleben. Die derzeitige New Yorker Verwaltung zum Beispiel hat den „Artificial Intelligence Action Plan“, also einen Aktionsplan für künstliche Intelligenz, ins Leben gerufen, der die mit KI verbundenen Risiken bewerten soll. Ähnliche Programme werden weltweit erwartet, daher ist es wichtig, die bevorstehende Gesetzgebung im Auge zu behalten, um auf mögliche Änderungen in der Nutzung von KI reagieren zu können.

 

Frau unterhält sich über neue Trends in der Arbeitswelt © Getty Images (10‘000 Hours)

 

Trend 3: Büro oder Homeoffice? Die Spannung steigt.

Vier Jahre nach dem Ausbruch von Covid-19 geht die Debatte darüber, wo die Arbeit erledigt wird, weiter.

Es besteht kein Zweifel daran: Das durch die Lockdowns erzwungene Homeoffice-Experiment war ein Erfolg. Arbeitnehmende auf der ganzen Welt haben bewiesen, dass sie genauso produktiv und effektiv sein können wie im Büro – wenn nicht sogar noch produktiver.

Und sie sind auch glücklicher. Eine Gartner-Studie mit mehr als 4.000 Arbeitnehmenden ergab, dass 39 % von ihnen wahrscheinlich kündigen würden, wenn ihr Arbeitgeber versuchen würde, eine umfassende Rückkehr ins Büro durchzusetzen5.

Da sich das weltweite Produktivitätswachstum jedoch im dritten Jahr in Folge verlangsamen wird6, sind Arbeitgeber bestrebt, ihre Teams wieder ins Büro zu holen. Fast ein Viertel der Arbeitgeber erwartet, dass sich ihre Richtlinien für hybrides Arbeiten ändern und in den nächsten 12 Monaten mehr Anwesenheit im Büro erfordern werden7.

Elly Boggis, People and Culture Director bei Enterprise Solutions, weist jedoch darauf hin, dass die Rückkehr ins Büro nicht erzwungen werden kann. Ein enger Austausch sei ein wichtiger Aspekt für eine erfolgreiche Hybridpolitik. In der Debatte geht es eher um die Frage, wo die Mitarbeitenden am besten arbeiten können, als nur darum, ob sie zu Hause oder im Büro arbeiten.

Und denken Sie daran: Für Ihre Mitarbeitenden geht es nicht um das Büro, sondern um die Zugehörigkeit. Schaffen Sie Raum für Geselligkeit und Zusammenarbeit, aber auch für Konzentration und Aufmerksamkeit. Und da sich Arbeitnehmende zunehmend Gedanken darüber machen, ob ihre Arbeitgeber ausreichende Maßnahmen in Bezug auf Umweltfragen ergreifen, könnte sich die Verbesserung der Nachhaltigkeit ihres Arbeitsplatzes auch positiv darauf auswirken, dass die Mitarbeitenden wieder regelmäßig ins Büro kommen möchten.

 

Trend 4: Flexibler Personaleinsatz als Antwort auf wirtschaftliche Unsicherheit

Instabilität und Umbrüche in der Wirtschaft sind eine wichtige Triebfeder für Veränderungen, und das derzeitige geopolitische Klima bietet Unternehmen die Gelegenheit, nicht nur zu überdenken, wie die Arbeit erledigt wird, sondern auch von wem.

Temporäre Arbeitskräfte bieten Nischenqualifikationen, die je nach Bedarf eingesetzt werden können – im gemeinsamen Einsatz mit Festangestellten bieten sie eine zuverlässige und flexible Belegschaft.

Es ist sehr wichtig, einen vollständigen Überblick über Ihre Belegschaft zu haben, und zwar sowohl über die Festangestellten als auch über die temporären Mitarbeitenden, was wahrscheinlich ein Aufbrechen der bestehenden Silos erfordert. Ruth Munday, unser Global Head of Client Development (Enterprise Solutions), betont, wie wichtig eine Zusammenarbeit der Procurement- und HR-Teams ist, um diese Synergie zu schaffen. Die strategische und taktische Abstimmung zwischen diesen Abteilungen – unterstützt durch ihren Tech Stack – ermöglicht es Unternehmen, weitaus effizienter und widerstandsfähiger gegen Krisen zu werden.

Wenn Sie all dies richtig machen – flexible temporäre Mitarbeitende einsetzen, Ihre internen Personalteams aufeinander abstimmen und Ihre Technologie verbessern – sind Sie in der Lage, schnell auf wirtschaftliche Unsicherheiten zu reagieren und externe Herausforderungen zu bewältigen.

 

Trend 5: Wiederaufnahme von Initiativen für Diversity, Equity & Inclusion

44 % der Mitarbeiter finden die Bemühungen ihres Unternehmens beim Thema Diversity, Equity & Inclusion (DE&I) befremdlich, und diese Unzufriedenheit spiegelt sich in DE&I-Teams wider, die hohe Fluktuationsraten und eine geringere Einstellungsabsicht aufweisen. Angesichts des zunehmenden „Mitarbeitendenaktivismus“ müssen die Unternehmen schnell handeln, sonst verlieren sie Glaubwürdigkeit, Vertrauen – und vor allem Kompetenzen.

Eine inklusive Unternehmenskultur kann die Mitarbeiterfluktuation um 50 % senken, daher ist davon auszugehen, dass 2024 die Integration von DE&I-Initiativen in die Unternehmenskultur, Prozesse und Kommunikation wieder stärker in den Fokus rücken wird. Wie meine Kollegin Bianca Stringuini (Global Head of Diversity, Equity and Inclusion hier bei Hays) sagte:

„Psychologische Sicherheit und Vertrauen müssen sichergestellt sein, damit sich Mitarbeitende tatsächlich trauen, ihre Gedanken, Gefühle und Ideen mitzuteilen – und somit auch einen Beitrag zu Verbesserungen im Unternehmen leisten.“

Es wird auch immer wichtiger, die temporären Mitarbeitenden in das Thema Diversity & Inclusion einzubinden, da diese einen immer größeren Anteil der Belegschaft ausmachen.

Entdecken Sie hier, wie Sie Ihr Diversity-Management auf- und ausbauen können.

 

Trend 6: Management einer generationenübergreifenden Belegschaft

Die heutige Personallandschaft weist eine noch die dagewesene Altersvielfalt auf8.

Im kommenden Jahr werden die Unternehmen aufgrund des anhaltenden Fachkräftemangels noch mehr aus ihren Mehrgenerationenteams herausholen müssen. Von zentraler Bedeutung ist dabei eine starke Talentförderung, die die besten Talente in allen Phasen ihrer Karriere anzieht und bindet:

  • Verstärkte Bemühungen, mehr Talente zu Beginn ihrer beruflichen Laufbahn einzustellen;
  • Sondierung von Möglichkeiten, um Menschen aus dem Ruhestand wieder einzubeziehen;
  • Schulung und Umschulung von Mitarbeitenden mit Erfahrung in der gesamten Organisation und
  • Erkundung der Möglichkeiten von Hire-Train-Deploy-Modellen, bei denen Kandidaten für bestimmte Qualifikationsanforderungen geschult und für den Einsatz beim Kunden vorbereitet werden.

Um gefragte Talente zu sichern, müssen Unternehmen nicht nur eine wettbewerbsfähige Gehaltsstrategie verfolgen, sondern auch über Arbeitszufriedenheit, Weiterbildung und Karriereentwicklung nachdenken – und darüber, wie diese Aspekte angepasst werden müssen, um Mitarbeitende in verschiedenen Lebensphasen zu unterstützen. Funktioniert Ihr Wertversprechen generationenübergreifend? Entdecken Sie, wie Sie die Vorteile der Altersvielfalt nutzen können.

 

The tech skills challenge is accelerated by the pace of digital transformation in the uk (The Energyst) Icon für externe Links

 LinkedIn ‘The future of recruiting 2023’ Icon für externe Links

Trends Shaping the Talent Market in 2024, Everest Group Icon für externe Links

ChatGPT sets record for fastest-growing user base - analyst note (Reuters) Icon für externe Links

Make the Future of Work a Win-Win for People and Organizations Icon für externe Links

Global Productivity Growth Set to Disappoint Again in 2023 (conference-board.org) Icon für externe Links

Tide turns on hybrid working (Hays) Icon für externe Links

Harvard Business Publishing: ‘Unlocking the Benefits of the Multigenerational Workplace’ Icon für externe Links

 

Sie wollen Diversity & Inclusion auch in Ihrer Organisation verankern? Wir stehen Ihnen dabei gern mit unserem Beratungsangebot zur Seite:

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