Podcast: Die Zeit der Quereinsteiger für Inklusion, Diversity und Nachhaltigkeit
In einer aktuellen Folge des Podcasts „Jens wird nachhaltig. Die Reise eines CSR-Managers“ spricht Michaela Jaap, Head of Corporate Culture & Responsibility bei Hays, mit Gastgeber Jens Olberding unter anderem über die Chancen und Herausforderungen der CSRD, über den Fachkräftemangel im Bereich Nachhaltigkeit und wie Unternehmen neue Talente für dieses Thema gewinnen können.
Jens Olberding: Hi Michaela, schön, dass du da bist. Ich freue mich riesig, dass wir heute sprechen dürfen, und ja, tatsächlich bin ich ein klein wenig aufgeregt, denn ich habe mal vorhin geschaut, was du alles so machst. Du bist Head of Corporate Culture & Responsibility, Head of Diversity & Inklusion, Lehrbeauftragte für Diversity Management und für mich die große Überraschung, dass du das gesamte Thema ESG verantworten darfst. […] Am besten magst du dich mal vorstellen, was du genau machst und wie du das alles unter einen Hut kriegst.
Michaela Jaap: Erst einmal danke für die Einladung, schön dass ich hier sein darf. Titel sind Schall und Rauch, aber was steckt denn da wirklich dahinter? Tatsächlich bin ich bei Hays als Head of Corporate Culture & Responsibility für vier bis fünf Fachbereiche zuständig, das Thema Diversity & Inclusion, das Thema Corporate Volunteering, alles rund um Spenden, Ehrenamt und ehrenamtlicher Einsatz von Mitarbeitenden, dann das Thema Klimaschutz, CO2-Reduktion, Wellbeing und Gesundheitsmanagement und dann auch noch zum Schluss die ganze Berichterstattung außen herum.
,,Für einen Quereinstieg ins Thema Nachhaltigkeit braucht es ein bisschen Mut, ins kalte Wasser zu springen und sich neue Inhalte, neue Methoden anzueignen. Es hilft, gut strukturiert zu sein und eine Idee von Projektmanagement zu haben, um all die vielen Ideen dann auch auf die Straße zu kriegen, aber ansonsten kann man alles lernen!“ - Michaela Jaap, Head of People & Culture bei Hays
Jens Olberding: Was dich ganz besonders zu interessieren scheint, ist das Thema Inklusion, Diversity, die große Richtung. Was hat dich bewegt, dich dafür so stark einzusetzen?‘
Michaela Jaap: Dazu bin ich ein bisschen wie die Jungfrau zum Kinde gekommen. Ehrlich gesagt, komme ich aus der Beratung. Ich habe viele Jahre Strategie- und Organisationsentwicklung gemacht und bin dann vor knapp sieben Jahren als Inhouse Consultant zu Hays gewechselt und habe da große Transformationsprojekte begleitet. Tatsächlich kam der Vorstand irgendwann dann um die Ecke und sagte: Die Frauen bei Hays seien so unzufrieden, ob man da nicht mal so einen kleinen Workshop machen könnte? Das war die Keimzelle dessen, was heute meine ganze Abteilung ist. Denn je mehr wir reingeschaut haben, desto mehr haben wir festgestellt: Nicht nur die Frauen sind an der einen oder anderen Stelle nicht ganz so glücklich. Und das hat nicht nur menschliche, sondern durchaus auch strukturelle Hintergründe. […] Und so bin ich tatsächlich völlig fachfremd, aber mit dem methodischen Rucksack, den ich aus der Beratung mitgebracht habe, in das Thema Diversity & Inclusion 2018/2019 eingetaucht und habe die Einheit hier aufgebaut.
Jens Olberding: Aber es schien ja auch auf einen fruchtbaren Boden bei dir zu fallen. Es war ja eine Gelegenheit, die sich mit dem Workshop ergeben hat, und was man dann daraus macht.
Michaela Jaap: Sowohl bei mir als auch bei der Organisation. Wir sind bei Hays eine sehr junge Organisation, das Durchschnittsalter liegt unter 35, also eine Generation, die natürlich den Themen Diversität und auch Nachhaltigkeit im ganzheitlichen Sinne sehr offen gegenübersteht. Wir hatten von Anfang an sehr viel Unterstützung vom Vorstand und den Führungskräften, die das Thema wirklich getragen und uns immer unterstützt haben und die Kombi aus beidem hat etwas Schönes daraus wachsen lassen.
Michaela Jaap, Head of Corporate Culture & Responsibility bei Hays | © Laura Kessler
Jens Olberding: Okay, sehr schön. Wenn man sich die Themen mal so anguckt, über die wir gerade gesprochen haben, also Inklusion und Diversity […] wäre ja alles unter der Klammer soziale Nachhaltigkeit zu vereinen. Und dass das dann irgendwie […] auch alles im HR-Bereich aufgehängt ist, klingt auch […] nicht so ungewöhnlich. Spannend finde ich […], dass du ja dann das gesamte Thema ESG-Reporting dazubekommst. Da habe ich dann zwei Fragen: Wo findest du denn die Zeit, dich noch mehr Sachen anzunehmen als du schon machst […], und wieso hängt das ganze ESG-Thema […] in der HR-Abteilung?
Michaela Jaap: Also als allererstes mache ich das ja nicht allein, um Himmels Willen. Ich habe eine ganz wunderbare Truppe an Menschen, die mich da unterstützt und dabei ist. Wir haben in vielen ESG-Themen ganz tolle Mitarbeitenden-Netzwerke, also Menschen, die eigentlich einen anderen Job machen bei Hays, aber trotzdem z.B. im interdisziplinären Klimaschutzteam mit dabei sind oder in einem der Mitarbeitenden-Netzwerke wie zum Beispiel dem Pride- oder Frauenkarriere-Netzwerk mitarbeiten. Das heißt, egal was ich oder wir tun als Abteilung, sind wir nicht allein, sondern haben immer Unterstützerinnen und Unterstützer an Bord. Dass das Klima-Thema im HR aufgehängt ist, ist tatsächlich relativ ungewöhnlich, das sieht man sonst eher im Finance-Bereich oder teilweise sogar in der Kommunikation.
Jens Olberding: Wobei es da auch komisch ist.
Michaela Jaap: Die Frage ist, ob es den einen richtigen Platz dafür gibt. Aber wir haben gesagt, […] die Methodik, die Vorgehensweise, das, was dahintersteckt, Menschen für Themen zu gewinnen, sie mitzureißen, ist die gleiche, egal ob es sich um Diversität, Klimaschutz oder soziales Engagement handelt. Und deshalb macht es nur Sinn, dass alles aus einer Hand gemanagt wird, weil man dann natürlich ganz wunderbare Schnittstellen in der Zusammenarbeit ermöglichen kann. Ein Beispiel: Wir hatten im letzten April World-Earth-Day und da haben wir ganz viele Volunteering-Aktionen gemacht zum Thema Klima – von Bäumepflanzen bis zum Müllsammeln etc. Darüber hinaus hat die Kollegin aus dem Klimaschutz ein Webinar entwickelt, gleichzeitig dazu hat die Kollegin aus dem Gesundheitsmanagement eine Schritte-Challenge für nachhaltige Mobilität angeboten. So haben wir quasi aus all diesen Puzzleteilen ein überzeugendes Angebot zusammengestellt und daraus eine World-Earth-Week für Hays organisiert. Da sieht man wirklich, dass das sehr gut Hand in Hand laufen kann.
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