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Sabbatical Modelle:
So beantragen Sie ein Sabbatjahr bei Ihrem Arbeitgeber

Raus aus dem Alltag, sich Zeit nehmen für die persönliche Weiterentwicklung. Oder einfach mal die Welt erkunden. Die Gründe für ein Sabbatical oder Sabbatjahr sind vielfältig. Dem Wunsch nach einer beruflichen Auszeit kommen mittlerweile immer mehr Unternehmen entgegen. Sie bieten die Option einer beruflichen Auszeit Bewerberinnen und Bewerbern bereits in Stellenausschreibungen an und präsentieren sich damit als attraktive Arbeitgebermarke. Dabei gibt es verschiedene Modelle, die Sie als Angestellter, Lehrer oder Beamter in Anspruch nehmen können.

Fakt ist, dass die Nachfrage nach einem Sabbatjahr – unter anderem wegen der Pandemie – aktuell recht hoch ist (Quelle: Sabbatjahr.org). Von Sabbaticals profitieren nicht nur Arbeitnehmende, sondern auch Arbeitgebende.

Sabbatical Modelle

Denn ein Sabbatjahr kann förderlich sein, um neue Energie zu tanken und das Unternehmen mit neuem Elan und frischen Ideen nach vorne zu bringen. Gleichzeitig gibt es jedoch auch Herausforderungen dabei, denn Sabbaticals können schwierig zu verhandeln und zu finanzieren sein.

Bedeutung von Sabbatical: Was ist ein Sabbatjahr?

Unter einem Sabbatical versteht man in der Regel eine Freistellung von der beruflichen Arbeit, die oft für Reisen, Forschung (z.B. Lern-Reise) oder persönliche Weiterentwicklung genutzt wird.

Kurz zum Begriff bzw. zur Definition: Das Wort „Sabbatical“ ist aus dem Englischen entliehen und findet seinen Ursprung aus dem Hebräischen im Wort „Sabbat“. Das Modell entwickelten US-amerikanische Universitäten für Professorinnen und Professoren, die während ihrer Auszeit vom Lehrbereich befreit wurden und sich ganz auf ihre Forschungen konzentrieren konnten.

Das Sabbatjahr bzw. Sabbatical bezeichnet in unserer heutigen Arbeitswelt eine längere, meist mehrmonatige Pause vom Arbeitsleben (bekannt als Sabbatjahr-Auszeit). Der Arbeitnehmende erhält während dieser zeitlich festgelegten Auszeit jeden Monat ein bestimmtes Arbeitsentgelt, das er durch Vor- bzw. Nacharbeit erwirtschaftet hat. Sie oder er spart somit über eine bestimmte Zeitspanne auf ein Langzeitkonto Arbeitszeit und damit einen monetären Betrag an, um somit das Sabbatical zu finanzieren. Unternehmen und Organisationen setzen aktuell in Deutschland hauptsächlich die folgenden fünf Sabbatical-Modelle um.

Diese Sabbatical-Modelle und Finanzierungsmöglichkeiten gibt es

In vielen Unternehmen und Organisationen in Deutschland sind Sabbaticals angekommen – und damit auch verschiedene Finanzierungsoptionen.

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  2. Das Sabbatical als Sonderurlaub nutzen

    Direkt ein ganzes Jahr von der Arbeit befreit sein? Nein, es müssen nicht direkt zwölf Kalendermonate sein. Einigen Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern genügen für ein Sabbatical zusätzlich zum vertraglich festgelegten Jahresurlaub ein paar Tage Sonderurlaub on top. So können zum Beispiel zu Ihren 30-Tagen-Jahresurlaub bis zu vier Wochen Sonderurlaub dazukommen. Unter dem Strich sind das zwei Monate – und die lassen sich ohne weiteres realisieren und in vielen Unternehmen auch ohne Vertretung überwinden.

    Dauert das Sabbatical jedoch länger, kann es schwierig werden, da in diesem Fall das Arbeitsverhältnis als unterbrochen betrachtet wird und Sie als Arbeitnehmende nicht mehr sozialversichert sind.

    Bleiben Sie in einer Zeitspanne von zwei Monaten, sind Sie weiterhin sozialversichert. In dem Zeitraum des Sonderurlaubs wird in der Regel Ihr monatliches Gehalt nicht mehr ausgezahlt. Die Beiträge zur Sozialversicherung werden jedoch weiterhin abgeführt.

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  4. Das Sabbatical als unbezahlte Freistellung

    Das zweite Modell eines Sabbaticals ist wohl die einfachste, aber monetär ungünstigste Variante für Sie: die unbezahlte Freistellung. Hier ruht faktisch Ihr Arbeitsverhältnis, und weder Pflichten noch Rechte können geltend gemacht werden.

    Sie als Arbeitnehmerin bzw. Arbeitnehmer sind in dieser Zeit nicht mehr sozial abgesichert, sodass Sie sich selbst um Kranken- und Pflegeversicherung sowie Renten- und Arbeitslosenversicherung (freiwillig) kümmern müssen.

    Ihre Arbeitgeberin bzw. Ihr Arbeitgeber hat dadurch den Vorteil, dass das Sabbatical keine direkten Kosten verursacht, und beide Parteien können das Arbeitsverhältnis ohne einen neuen Vertrag jederzeit nach Ihrer Rückkehr wieder aufnehmen.

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  6. Sabbatical dank eines freiwilligen Lohnverzichts

    Wollen oder können Sie Ihr Sabbatjahr finanziell nicht stemmen, können Sie bei diesem Sabbatical-Modell auf einen Teil Ihres vertraglich festgelegten Gehalts verzichten. Vorteil: Ihr Arbeitsverhältnis existiert weiterhin und Sie sind weiterhin sozialversichert.

    Gewöhnlich erhält bei diesem Modell die Arbeitnehmerin bzw. der Arbeitnehmer als Vollzeitkraft vor der beruflichen Auszeit lediglich 75 Prozent des eigentlichen Gehalts. Entschließen Sie sich zum Beispiel ein zweijähriges Sabbatical zu nehmen, können Sie so immerhin 50 Prozent Ihres Einkommens bekommen.

    Der Nachteil dabei: Schon vor Ihres Sabbaticals müssten Sie sich finanziell einschränken und Ihren Lebensstandard entsprechend anpassen. Dennoch ist der Aufwand für die meisten bei dieser Variante überschaubar.

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  8. Sabbatical durch das Führen eines Arbeitszeitguthabens

    Ein sehr beliebtes und eher klassisches Modell für eine berufliche Auszeit stellt das Ansparen von Mehrarbeit dar, das auf einem speziell eingerichteten Arbeitszeitkonto gesammelt wird. Von diesem Stundenkontingent können sich Arbeitnehmende während Ihres Sabbaticals bedienen.

    Wenn Sie dieses Modell des Sabbatjahres beantragen und nutzen, bleiben Sie weiterhin angestellt, beziehen nach wie vor Ihren Lohn und sind ebenso umfänglich ver- und abgesichert. Jedoch passt diese Form nur dann, wenn Ihr Unternehmen Ihre Arbeitszeit erfasst und dokumentiert. Setzt Ihre Arbeitgeberin bzw. Ihr Arbeitgeber auf Vertrauensarbeitszeit, müssen Sie mit Ihren Vorgesetzten eine Sonderregelung entwickeln.

    Diese sollte wohlüberlegt sein. Denn die Mehrarbeit, die Sie leisten müssen, könnte nicht nur in Situation mit Mehrbelastung zu erheblichen Stresszuständen führen – und die können zu Leiden Ihrer Produktivität und der Effizienz des Unternehmens gehen.

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  10. Sabbatical durch das Aufsetzen eines Lebensarbeitszeitkontos

    Das fünfte und letzte Sabbatical-Modell ist eine Erweiterung des Arbeitszeitguthabens. Dabei sind nicht nur Mehr- und Überstunden inkludiert, sondern auch nicht genutzte Urlaubstage sowie etwaige Gratifikationen, Urlaubs- sowie Weihnachtsgeld und auch Gehaltszahlungen. Diese Beträge können Sie als Arbeitnehmerin bzw. Arbeitnehmer verwenden, um früher als geplant in Rente zu gehen – oder ein Sabbatjahr zu nehmen.

    Nachvollziehbar: Ihr Unternehmen wird für dieses Modell einen höheren bürokratischen und damit kostenintensiven Aufwand leisten müssen. Sie als Arbeitnehmerin oder Arbeitnehmer haben jedoch den Vorteil, weiterhin sozialversichert zu sein. Sie können sehr flexibel agieren und in absehbarer Zeit ein Sabbatical einlegen.

Wählen Sie das für Sie passende Sabbatical-Modell aus und überzeugen Sie Ihren Vorgesetzten

Scheuen Sie sich nicht, ein Sabbatical einzulegen, lediglich weil Sie befürchten, Ihre Sozialversicherung zu verlieren. In den meisten Fällen ist dies nicht der Fall.

Wir empfehlen Ihnen, sich frühzeitig mit den verschiedenen Sabbatical-Modellen und Ihrem rechtlichen Anspruch auseinanderzusetzen und die für Sie passende Variante zu bestimmen, um Ihre berufliche Auszeit zu planen.

Wenn Sie ein Sabbatjahr beantragen, sollten Sie gut informiert in die Verhandlung mit Ihrer Vorgesetzten bzw. Ihrem Vorgesetzten einsteigen. Im ersten Moment mag es für ein Unternehmen wenig lohnenswert erscheinen, kompetente Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter oder gar Führungskräfte für einen relativ langen Zeitraum zu entbehren. Doch die Vorteile überwiegen auch für Arbeitgebende. Machen Sie Ihrem Unternehmen klar, dass Sie gestärkt und hoch motiviert aus Ihrem Sabbatical zurückkehren werden.

Höchstwahrscheinlich treffen auch folgende Argumente auf Sie zu:

  • Das Sabbatjahr dient Ihnen persönlich dazu, sich in bestimmten Fachgebieten weiterzubilden, von denen auch Ihr Team profitieren wird.
  • Ihre gesammelten Auslandserfahrungen sowie die Aneignung sprachlicher und interkultureller Kompetenzen kommen dem Unternehmen zugute.
  • Sie kommen einer möglichen Überlastung am Arbeitsplatz zuvor und wappnen sich so nachhaltig vor Volkskrankheiten wie Burn-out.
  • Die Wiedereingliederung in den Arbeitsalltag wird ohne zusätzlichen Aufwand erfolgen, da Sie Ihr Know-how nicht verlieren.
  • Ihr Unternehmen gewinnt durch mögliche Sabbaticals an Attraktivität und sticht aus der Masse der konkurrierenden Unternehmen in Zeiten des Fachkräftemangels hervor.

Sie haben Lust eine Arbeitgeberin bzw. einen Arbeitgeber zu treffen, die oder der offen für Sabbaticals sind, da Sie das Fernweh packt oder Sie eine berufliche Auszeit wünschen? Senden Sie uns Ihre Bewerbungsunterlagen und wir finden mit Ihnen das passende Unternehmen.

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