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29.09.22
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Arbeitswelt & Karriere

Nicht qua­li­fi­ziert ge­nug? Von we­gen! Mit die­sen 5 Tipps klappt der Job-Match

Junger Mann sitzt im Büro in der Sonne in einem Sessel
© shutterstock (skyNext)

Muss ein Kandidat oder eine Kandidatin zur Stelle passen? Oder sollte die Stelle zum Profil der Bewerbenden passen?

Angesichts der Fachkräftenot scheint sich das Blatt zugunsten der Bewerbenden gewendet zu haben. Unternehmen machen bei der Einstellung neuer Mitarbeitender immer mehr Zugeständnisse. Zumindest, wenn es um die fachliche Passung zwischen Kandidatinnen und Kandidaten und Qualifikationsprofil geht. Diesen Trend hat das Institut der deutschen Wirtschaft Icon für externe Links in Zusammenarbeit mit Hays im Zeitraum von 2018 bis 2022 anhand der Passgenauigkeit fachlicher Qualifikationen zwischen Bewerbenden und Stelle für insgesamt 279 Berufe anonymisiert analysiert. Die zentrale Erkenntnis: Profile von Bewerbenden und Stellenanforderungen passen immer weniger zusammen. Beziffert werden diese Abstriche mit 60,5 Prozent im Jahr 2018 und 58,4 Prozent in 2021. Das birgt ungeahnte Chancen für all diejenigen, die trotz ihrer hervorragenden Fähigkeiten vor überfrachteten Stellenanforderungen bisher eher zurückgeschreckt sind und sich nicht auf die Wunschstelle beworben haben.  Welche konkreten Überlegungen sie anstellen sollten, wenn der Job-Match zwar gering ist, sie sich die ausgeschriebene Position dennoch gut als nächsten Karriereschritt vorstellen könnten, haben wir nachfolgend zusammengestellt.

Frau sitzt im HomeOffice am Schreibtisch © shutterstock (skyNext)

Hier einige praktische Tipps zu den wichtigsten Erfolgsfaktoren:

1. Kritische Reflektion der eigenen Fähigkeiten

Gerade wenn es um fachliche Fähigkeiten geht, wissen die Unternehmen meist sehr genau, was sie brauchen. Mehr noch: Sie führen möglichst viele Fachspezifika auf, um die bestmöglichen Talente zu gewinnen. Daher sollten sich Bewerbende immer zunächst die Frage stellen, ob und inwieweit sie ausreichend fachlich qualifiziert sind, um die angestrebte Tätigkeit dauerhaft erfolgreich ausführen zu können. Denn eine Über- oder Unterqualifizierung führt für beide Seiten auf Dauer zu Frustration.

2. Eigene Anforderungen an den Job definieren

Wer sich auf einen Job bewirbt, sollte im Vorfeld für sich selbst klar definieren, welche Anforderungen er oder sie an die Stelle stellt (z.B. hybrides Arbeiten, soziale Kompetenzen). Mit anderen Worten: was muss und was kann und wie viele Spielräume gibt es zwischen den Muss- und Kann-Anforderungen.

3. Sicherheit im Vorfeld gewinnen 

Ist eine Stellenanzeige zwar ansprechend formuliert, weist aber noch Unklarheiten bezüglich der gewünschten fachlichen Qualifikationen auf, sollten Interessenten versuchen, Kontaktpersonen im Unternehmen anzusprechen. Damit bekommen sie mehr Gewissheit über die tatsächlichen Anforderungen und gewinnen so eine größere Sicherheit für den Bewerbungsprozess.

4. Auch nicht explizit gesuchte Fähigkeiten aufführen

Verfügt ein Kandidat oder eine Kandidatin über Fähigkeiten, die nicht explizit in der Stellenausschreibung zu finden sind, aus Sicht der Bewerbenden aber einen großen Mehrwert für die Ausgestaltung der Position darstellen, so sollten diese Fähigkeiten aufgeführt und im Anschreiben begründet werden.

5. Sich nicht von hohen fachlichen Anforderungen abschrecken lassen

Wer kennt das nicht! Das Gros der Stellenanzeigen vermittelt den Eindruck, Unternehmen suchen ausschließlich das 100-Prozent-Match. Das ist der Tatsache geschuldet, dass viele Jobs heute ein großes fachliches Spektrum beinhalten. Andererseits basieren Stellenausschreibungen nicht selten auf Qualifikationen, die diese Position zwar in der Vergangenheit kennzeichneten, deren Profil sich aber in Zukunft ändern dürfte. Daher nicht von vermeintlich hohen Anforderungen abschrecken lassen, sondern anhand des eigenen Kompetenzprofils bewerben, auch wenn der Match zu gering erscheint.

 

IW Report: Wie gut passen Bewerber und Stellen zusammen? Informationen zur Matching-Qualität auf dem deutschen Arbeitsmarkt

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Silvia Hänig
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