Neuigkeiten aus der Arbeitswelt von morgen 

Unsere Rubriken


29.11.23
29.11.23
3
Arbeitswelt & Karriere

Schon gewusst?

Fragezeichen in Hays Farben
© Hays
Die Wahrscheinlichkeit erfolgreich zu sein, ist bei Unternehmen mit hoher Genderdiversität in den Führungsteams deutlich höher. Unconscious Bias – unser persönlicher Filter – kann den Wandel zu mehr Diversität in den Unternehmen hemmen. Und: Es gibt immer mehr barrierefreie Medien. Diverse Info-Nuggets zum Thema Diversity.

Bunte Republik Deutschland: Zahlen und Fakten

Weltkugel zur Veranschaulichung der Einwanderungsgeschichte Person zur Veranschaulichung des Durchschnittalters der Erwerbstätigen
44 Jahre 24,3 %
ist das Durchschnittsalter von Erwerbstätigen in Deutschland.1 der Bevölkerung hatten 2022 eine Einwanderungsgeschichte.2
Koffer zur Veranschaulichung der Erwerbstätigen Symbol zur Veranschaulichung der Frau
72 % 15,5 %
ist der Anteil der Erwerbstätigen in der Altersgruppe der 55- bis 64-Jährigen in Deutschland.3 ist 2023 der Anteil von Frauen in den Vorständen der DAX-, MDAX- und SDAX- Konzerne.4
Symbol zur Veranschaulichung der genderdiversitat Symbol zur Veranschaulichung von Menschen mit Behinderung
25 % 3 %
größer ist die Wahrscheinlichkeit erfolgreich zu sein bei Unternehmen mit hoher Genderdiversität in den Führungsteams.5 der Behinderungen sind angeboren oder treten im ersten Lebensjahr auf. 90% der Behinderungen werden durch eine Krankheit verursacht.6
Symbol zur Veranschaulichung von akademischer Abschlüsse Fahne zur Veranschaulichung von Diversität
24 % 30 %
der zugewanderten Menschen im Alter von 25 bis 64 Jahren verfügten 2019 über einen akademischen Abschluss.7 der Homosexuellen werden im Arbeitsleben diskriminiert. Bei Transmenschen sind es 40%.8

 

Barrierefreie Medien

Achtungszeichen

Blinde und gehörlose Menschen, Menschen mit Sehschwäche oder kognitiven Einschränkungen sind auch im digitalen Raum auf Barrierefreiheit angewiesen. Damit sie mediale Angebote in gleicher Weise nutzen können wie Menschen ohne Behinderung, haben sich Unternehmen einiges einfallen lassen: So hilft Eye-Able Menschen mit eingeschränkter Sehfähigkeit, sich auf Webseiten zurechtzufinden. Die Assistenzsoftware des Unternehmens aus dem unterfränkischen Margetshöchheim ermöglicht es, Schriftgrößen, Tonausgabe, Kontrast oder Tastaturnavigation an individuelle Bedürfnisse anzupassen.

„Fernsehen für alle“ nennt die arbeitsgemeinschaft behinderung und medien e. V. (abm) ihr barrierefreies Projekt, das sie zusammen mit der Bayerischen Landeszentrale für neue Medien (BLM) und Technologiedienstleistern auf die Bildschirme bringt. In einem Second Screen können Untertitel, Gebärdensprache, Audiodeskription oder Soundtrack mit Leichter Sprache zugeschaltet werden. abm hat auf Vimeo eine Mediathek mit Sendungen aufgebaut. Außerdem zeigt sie seit Juni 2023 ihre Sendereihe-Challenge, als erstes TV-Format in Deutschland, voll inklusiv.

Das Unternehmen TechniSat aus Daun in der Eifel entwickelte zusammen mit der BLM ein Radio, das sich über Sprache steuern lässt und damit Menschen mit einer Sehbehinderung das Bedienen des Gerätes vereinfacht.

Sechs Forscherteams aus ganz Deutschland entwickeln unter dem Projektnamen AVASAG einen 3D-Avatar, der automatisch Texte in Gebärdensprache übersetzt. Dies ermöglicht gehörlosen Menschen, digitale Kommunikation barrierefrei zu nutzen.

 

Unconscious Bias – unser persönlicher Filter

Icon unconciousbias – zwei Gesichter

90 Prozent unserer Wahrnehmungs- und Denkprozesse laufen durch das unbewusste Denksystem, das sich durch eine automatische, schnelle und instinktive Funktionsweise auszeichnet. In der Regel ist der automatische Prozess auch richtig, doch manchmal kann er fehlerhaft ablaufen, indem Stereotype reproduziert werden – die sogenannten Unconscious Bias. Sie verfestigen sich im Laufe des Lebens schleichend durch persönliche Erfahrungen, Kultur und Bildung und können etwa gegenüber Menschen unterschiedlicher ethnischer Gruppen, sexueller Orientierungen oder geschlechtlicher Identitäten bestehen.

Kategorisierung und Wahrnehmungsmuster erleichtern in vielen Fällen den Alltag, da wir uns auf unsere Erfahrungswerte beziehen und schnell handeln können, ohne viel nachzudenken. Zugleich können sich diese Abkürzungen durch das Reproduzieren von Stereotypen auch negativ auf den Umgang mit unserem Umfeld und unsere Entwicklungsmöglichkeiten auswirken. Indem sie etwa Einfluss auf Einstellungsentscheidungen nehmen, können sie zudem den demografischen Aufbau von Unternehmen maßgeblich beeinflussen und den Wandel zu mehr Diversität hemmen.

Es existieren vielfältige Möglichkeiten, um unbewusste Vorurteile zu reduzieren – ob beruflich oder im Privaten. Sich diesen unbewussten kognitiven Vorgängen bewusst zu werden, ist der erste Schritt. So eignen sich vor allem professionelle Schulungen, um Menschen für diese persönlichen Filter zu sensibilisieren und sie darauf vorzubereiten, integrativer und reflektierter zu handeln. Für Unternehmen bietet sich zudem die Entwicklung von objektiven und anonymisierten Interview- und Auswahlverfahren an, um eine einheitliche und zielgerichtete Bewertung aller Bewerbenden sicherzustellen.

 

Augenwischerei – Diversity Washing

Icons Diversitywashing – zwei Masken

Kommunizieren Unternehmen ihre Haltung zu Diversität, lassen aber gleichzeitig keine Taten folgen oder handeln gegensätzlich, dann spricht man von Diversity Washing. Das Thema wird also nur für Werbezwecke genutzt. Ein gutes Beispiel ist der „Pride Month“: Reihenweise ändern Unternehmen ihr Logo in Regenbogenfarben und bekennen durch Social-Media-Posts Solidarität mit Minderheiten – scheinbar wichtige moralische Bemühungen, die sich nach einem Blick hinter die Kulissen aber oft als oberflächliche Maßnahmen entpuppen. Woran man Diversity Washer noch erkennt? Das Unternehmen spricht nur dann über Diversität, wenn das Thema in aller Munde ist. Auch große Unterschiede zwischen der Kommunikation und dem Ist-Zustand, zum Beispiel eine homogene anstatt diverse Belegschaft, deuten auf Diversity Washer hin.

Diversity Washing kann sich negativ auf das Unternehmensimage auswirken – zum Beispiel in Form von schlechter Publicity und Vertrauensverlusten. Um Diversity-Botschaften zu legitimieren, müssen Unternehmen also Integrität beweisen, Verantwortung übernehmen und ihre Überzeugungen ganzheitlich umsetzen. Das bedeutet, sich intensiv mit dem Thema auseinanderzusetzen, es tief in der Unternehmenskultur zu verankern sowie damit verbundene interne Probleme anzuerkennen und diese von innen heraus anzugehen – etwa durch die Neugestaltung von Recruiting-Prozessen sowie dem Aufräumen mit Vorurteilen. Dies zu ändern, braucht Zeit – die sich Unternehmen vor der nächsten Botschaft besser nehmen sollten.

Mehr Infos unter: charta-der-vielfalt.de 

Teilen oder downloaden
29.11.23
3
3
Bewertungen (für eingeloggte User)
Annette Frank
Teilen oder downloaden

Newsletter

Sie möchten weiterhin über die neuesten Trends in der Arbeitswelt informiert bleiben? 

Neue Perspektive gesucht?

Personelle Unterstützung gesucht?